




Anfang 2020, nach einem schwierigen Winter mit vielen Schmerzen, überwies mich mein behandelnder Arzt – auf meine Bitte hin – an das Universitätsspital in Lausanne (CHUV) für eine "Sprechstunde für angeborene Stoffwechselerkrankungen". Ich habe diesen für mich wichtigen Termin mit Hilfe der Papierversion des "Persönlichen Dossiers Patientenhilfe" vorbereitet, das wir im Vorstand von UniRares speziell für Menschen mit seltenen Krankheiten entwickelt haben. Aus dem Gespräch mit den zwei Ärzten respektive Spezialisten ging hervor, dass ich chronische Muskel- und Skelettschmerzen in meinen Gliedmassen habe. Da es keine Hinweise für eine metabolische Myotonie gab, vermuteten sie ein Ehler-Danlos-Syndrom. Sie schlugen deshalb meinem Hausarzt vor, mich an die Abteilung für Genetische Medizin des CHUVs zu überweisen, welche auf diese Art von Bindegewebskrankheit spezialisiert ist. Gleichzeitig schickten sie meine Akte an das Schmerzzentrum des CHUVs, wo ich rasch einen Termin erhielt. Die Ärztin, die mich dort Anfang Mai empfing, hat sich meinen Fall nochmals ganz genau angeschaut bis hin zu den ersten Symptomen im Jahr 2015. Sie hörte mir zu und untersuchte meine Gliedmassen, um die körperlichen Probleme, die ich ihr erklärte, zu verstehen. Nach zwei Terminen gab sie eine Vermutung ab: Small Fiber Neuropathie (NPF), also eine Erkrankung der kleinen Nervenfasern. Diese Diagnose wurde Anfang Oktober 2020 durch eine Hautbiopsie bestätigt. In der Zwischenzeit bot sie mir Lidocain-Infusionen zur Verringerung der Schmerzen an und um meinen Alltag zu erleichtern. Im Moment hat das die grösste Priorität.
Ich fühlte echte Erleichterung: Endlich ein Ergebnis, das "physisch" die chronischen Muskel- und Skelettschmerzen in meinen Gliedern bestätigt. Ich weinte, weil ich nach fünf Jahren endlich hörte, dass meine Empfindungen sehr real sind und nicht nur "in meinem Kopf", wie mir vorher so oft gesagt und unterstellt wurde. Die Schmerzen haben mein Leben echt auf den Kopf gestellt. Ich empfinde deshalb gleichzeitig Wut und Freude! Endlich kann ich der Krankheit einen Namen geben und bestätigen, dass das, was ich bis jetzt unternommen habe, um mir selbst zu helfen, das Richtige ist, um die tagtäglichen Schmerzen zu lindern.
Tja, das ist das Frustrierende: Es sind keine medizinischen Massnahmen geplant, um die Ursache zu finden. Im Schmerzzentrum erklärten sie mir, es sei kompliziert und teuer, in die genetische Medizin einzusteigen. Die Ärztin konzentriert sich deshalb auf Lösungen, die meinen Alltag erleichtern. Aber ich will dieses Thema 2021 nochmals ansprechen.
Mit diesen Schmerzen zu leben, ist wie rund um die Uhr einen schweren Rucksack zu tragen. Sie sind ständig da. Ich kann diese Belastung zwar tolerieren, aber ganz sicher nicht akzeptieren. Durch die monatliche Lidocain-Infusion wird die Last zwar leichter und ich kann Aktivitäten unternehmen, die mir Spass machen, wenn die Schmerzen weniger stark sind, aber die Beeinträchtigungen bleiben. Ich werde darum alle Hebel in Bewegung setzen, um die Krankheit zu besiegen.
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